Adresse: Nirgendwo? Zustellung in der Mongolei

 Austellung 🔗"Civilization" Bild von Huang Qingiun 

Wie findet der Paketbote eine Jurte?

In der (sehr empfehlenswerten) Ausstellung  🔗"Civilization" 

Wie wir heute leben
11.4.–24.8.2025

in der Kunsthalle München habe ich ein Bild gesehen, das mich wirklich nachhaltig beschäftigt: Eine mongolische Familie steht vor ihrer Jurte, umgeben von Dingen, die sie online bestellt hat. Eine Frage geht mir nicht mehr aus dem Kopf: Und wie findet der Paketfahrer die Jurte? Das Bild stammt von dem Fotografen

Huang Qingjun ist ein Fotograf aus China. Für seine Bild-Serie "Family Stuff" reiste er durch sein Heimatland und bat Familien sich von ihm mit ihren Habseligkeiten vor der eigenen Haustür fotografieren zu lassen. Entstanden sind eindrucksvolle Bilder

Ich bin der Frage nachgegangen – ich habe das Netz, Google bemüht und auch ChatGPT gefragt. Hier die Antworten.

In der Mongolei lebt etwa ein Drittel der Bevölkerung nomadisch, oft ohne feste Adresse. Damit Pakete trotzdem ankommen, hat der nationale Postdienst 🔗Mongol Post  schon 2016 ein cleveres System eingeführt: 🔗what3words. Das teilt die ganze Erdoberfläche in 3 × 3-Meter-Quadrate ein – und jedes Quadrat bekommt eine eindeutige Kombination aus drei Wörtern. Bei Bestellungen gibt man dann einfach seine Dreiwortadresse an. Und meistens auch gleich die Telefonnummer – falls der Fahrer nochmal nachfragen muss.

Trotz der gigantischen Weite gibt’s in der Mongolei erstaunlich guten Handyempfang – also selbst ganz weit draußen.

Es gibt durchaus Stellen, wo wir in Bayern neidisch werden könnten – vor allen Dingen ... ganz weit draußen 😏.

Das heißt: Die Fahrer können mit Navigations-Apps arbeiten oder eben kurz anrufen, wenn sie sich nicht ganz sicher sind. 

Andere Lösung ... Zwischen Abholung und Ortskenntnis

Manchmal werden Pakete auch einfach an ein kleines Postamt oder eine bekannte Station im nächsten Ort geliefert. Die Leute holen sie dann selbst ab – oft auf abenteuerlichen Wegen. Viele Zusteller kennen ihre Region ziemlich gut. Die wissen oft, wo welche Familie gerade ihre Jurte aufgeschlagen hat.

Ein Bild – viele Gedanken

Das Foto in der Ausstellung hat mich wirklich beeindruckt. Es zeigt, wie global unsere Welt längst geworden ist – bis hinein in das Leben von Nomaden. Und es hat mir gezeigt, wie Logistik, Technik und ein bisschen Menschenkenntnis zusammenkommen, um sogar die entlegensten Orte erreichbar zu machen. 

Liebe Digitalminister&Innen Deutschlands, das dürft ihr gerne von Mongolen lernen ;)

So kommt ihr hin

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