Eine Lesung: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Eine Lesung mit Vielen

Münchner Kammerspiele
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Programm der Münchner Kammerspiele

Eine Lesung mit dem Titel „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Für eine demokratische Gesellschaft“ – das war ein Abend, der genau in unsere Zeit passt. Sie war Teil einer Veranstaltungsreihe zum 75-jährigen Jubiläum des Grundgesetzes im Jahr 2024. Ein Moment, um innezuhalten, zu reflektieren und vielleicht auch, um wachgerüttelt zu werden.

Ich hatte eine Einladung von den Kammerspielen bekommen und sofort an Angelika gedacht. Sie und ihre Bühnengeschichten mag ich. Sie hat diese besondere Art, mit Worten umzugehen und ist ein tiefsinniger Mensch.  Räume, in denen Gedanken kreisen, sich treffen, manchmal reiben und dann weiterziehen. Genau das macht solche Lesungen aus: Sie bringen Menschen zusammen, lassen uns nachdenken – und, wenn es gut läuft, noch lange nachklingen.

An diesem Abend lasen unter anderem Michel Friedman und Max Schaffroth – zwei Persönlichkeiten, die für kluge, kritische und oft unbequeme Perspektiven bekannt sind. Sie passten perfekt zu dieser Veranstaltung, denn sie stehen für das, worum es hier ging: Demokratie ist kein Selbstläufer. Sie braucht Stimmen, die sich einmischen, die Fragen stellen, die nicht müde werden, Missstände zu benennen. Doch sie waren nicht die Einzigen. Viele andere fantastische Leser*innen brachten mit ihren Texten zum Ausdruck, was Demokratie, Menschenwürde und Grundrechte bedeuten – in der Vergangenheit, in der Gegenwart und für die Zukunft. Jede einzelne Stimme an diesem Abend trägt dazu bei, die Vielstimmigkeit und Tiefe dieses Themas spürbar zu machen.

Es ging um die Bedeutung unseres Grundgesetzes, um Gleichberechtigung, um Grundrechte – aber nicht abstrakt, sondern ganz konkret: Was heißt das für uns heute? Wo müssen wir genauer hinsehen? Wo ist es an der Zeit, den Mund aufzumachen?

Solche Abende sollten nicht nur Hoffnung geben. Sie sollten rütteln, provozieren und daran erinnern, dass Demokratie von uns allen verteidigt werden muss. Echter Schutz bedeutet auch, für die eigenen Überzeugungen einzutreten. Auch dann – oder gerade dann – wenn es unbequem ist.



Mit dabei waren: 

Tuncay Acar, Pia Amofa-Antwi, Katharina Bach, André Benndorff, Anton Biebl, Katrin Diehl, Viola Drewanz, Eva Duhnkrack, Sophie Eisenried, Johanna Eiworth, Julius Engel, Jutta Fleckenstein, Michel Friedman, Felicitas Friedrich, David Benito Garcia, Michaela Gemkow, Vincent Glander, Jessica Glause, Heinz Gorr, Viola Hasselberg, Isabell Antonia Höckel, Stefan Hunstein, Erkan Inan, Nadège Meta Kanku, Johanna Kappauf, Melisa Kaya, Laura Klodt-Bußmann, Elias Krischke, Jelena Kuljić, Amélie Leclère, Christian Löber, Jutta Masurath, Christiane Mudra, Annika Neugart, Denijen Pauljevic, Gina Penzkofer, Dieter Püschel, Gabi Reichert, Steffen Roßmanith, Lukas Rüppel, Asmir Šabić, Esra Sahin, Max Schafroth, Ina Schäfer, Thomas Schmauser, Helene Schmitt, Eos Schophol, Michael Schröder, Leoni Schulz, Sibylle Schulz, Konstantin Schumann, Anja Signitzer, Maren Solty, Robert Spitz, Lisa Stiegler, Pia Stiegler, Annelie Straub, Jan Struckmeier, Florentina Tautu, Edmund Telgenkämper, Sapir von Abel, Hannah Waldow, Martin Weigel, Corinna Westphal, Luisa Wöllisch.