Die Frauenkirche in München: Legende des Teufelstritts
Foto stadtbook Teufelstritt in der Frauenkirche – Legende und mystische Geschichte |
Die Geschichte mit dem Teufelstritt in der Frauenkirche geht so: Die Bürger der Stadt wollten eine moderne Kirche, in der möglichst viele Menschen Platz finden. Damals gab es etwa 13.000 Einwohner, so viele, wie heute in die ungefähr in die Olympiahalle passen.
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Historisch gesehen gibt es Legenden, dass die Kirche tatsächlich für 13.000 Menschen Platz bieten sollte, was ungefähr der damaligen Bevölkerung Münchens entsprach. Dies war jedoch eher symbolisch gemeint und nicht die tatsächliche Kapazität der Kirche. Die Kirche fasst ca. 2000 Sitzplätze mit Stehplätzen noch einiges mehr.
Am Ende des Mittelalters gab es damals zwei geniale Menschen in der Stadt, die wie Dürer Außerordentliches geschaffen haben: Der eine war der Baumeister Jörg von Halsbach, auch Ganghofer genannt. Die historische Annahme, dass der Name „Ganghofer“ möglicherweise auf eine Familienherkunft oder einen Hofnamen zurückgeht, was sehr lange bis in die Neuzeit üblich war.
Ganghofer hatte bereits das alte Rathaus von München gebaut. Die Dimensionen der Frauenkirche mit 109 Metern Länge und Höhe von 98,57 Meter für den Nordturm und für den Südturm von 98.45 Meter, waren für die damalige Zeit gewaltig und außergewöhnlich.
Da die Kirche wenig kosten sollte und durch die Bürger sowie den Ablasshandel finanziert wurde, wählte Ganghofer das Material, das es in München in großen Mengen gab: Lehm und Ziegel.
Keiner glaubte, dass er es in 20 Jahren schaffen würde, dieses riesige Gebäude zu errichten. Doch Ganghofer schaffte es tatsächlich, aus über 20 Millionen Ziegeln die Frauenkirche zu bauen. Das konnte doch nicht mit rechten Dingen zugehen – da musste der Teufel seine Finger im Spiel haben!
In einem Pakt mit dem Teufel sicherte Ganghofer zu, dass der Teufel in der Kirche kein einziges Fenster sehen würde. Der Teufel dachte, ohne Fenster gäbe es kein Licht. Er konnte die Kirche jedoch nur bis zur Schwelle betreten.
Als die Kirche fertig war, wollte der Teufel prüfen, ob Ganghofer seinen Vertrag eingehalten hatte. Er betrat die Kirche und sah tatsächlich keine Fenster – aber sie war dennoch hell erleuchtet. Da merkte der Teufel, dass er hereingelegt worden war.
Wütend stampfte er auf und hinterließ einen Tritt, den man noch heute in einer Bodenfliese sehen kann: Schuhgröße 44, mit Sporn. Ganghofer starb kurz nach der Einweihung der Frauenkirche, und man weiß nicht, ob er es dennoch in den Himmel schaffte.
Auf alle Fälle hat er München und den Besuchern aus aller Welt etwas Besonderes geschenkt: Damals war die Frauenkirche der größte Backsteinbau der Welt.
Manchmal gibt es rund um die Frauenkirche Windhosen. Man sagt, dass der Teufel damals auf einem Windpferd, dem Pflufl, angeritten kam. Aus lauter Ärger vergaß der Teufel das Pferd, und so wartet es bis heute vor der Frauenkirche auf seinen Herrn.
Und Erasmus Grasser, der heute vor allem durch die Moriskentänzer bekannt ist, zeigte im Chorgestühl durch seine lebensnahen Figuren seine herausragenden Fähigkeiten.
In jedem Fall ist ein Besuch der Frauenkirche lohnenswert – auch wegen der Orgelkonzerte, die dort immer wieder stattfinden.
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